Im Gespräch mit
Ana Stefanović
Niš, Serbien
Hi Ana, bitte stell dich kurz vor.
Mein Name ist Ana, ich lebe und arbeite in Niš, einer Stadt im Südosten Serbiens. Meine Liebe zur analogen Fotografie begann während der High School. Mein Vater hatte mehrere 35mm Kameras und eine davon war eine Pentax K2, die ich heute noch benutze. Er zeigte mir die Grundlagen der analogen Fotografie, wie man Licht misst, die Belichtung einstellt usw… und ich begann mit Selbstporträts. Ich betrachte mich als autodidaktische Fotografin. ☺
Welche Bedeutung hat für dich analoge Fotografie? Was reizt / fasziniert dich daran?
Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll – aber wenn ich Fotos mache, spüre ich es in meinem ganzen Körper. Man kann es Aufregung oder Nervosität nennen, aber ich genieße jeden Schritt. Ich fühle mich frei und bin dankbar für das Feedback und das Vertrauen, das ich von den Menschen bekomme, die ich fotografiere.
Was sind aus deiner Sicht die Vor- und Nachteile der analogen Fotografie?
In den letzten Jahren ist die analoge Fotografie mehr und mehr zum Mainstream geworden, aber für mich ist das keine schlechte Sache. Ich habe so viele großartige Fotografen entdeckt, die meine Arbeit beeinflusst haben, und ich finde immer wieder neue Dinge, die mich inspirieren. Nachteilig sind die teuren Filme und die Entwicklung.
Konzentrierst du dich bei deinen Arbeiten auf einen bestimmten Schwerpunkt?
Bei den meisten meiner Arbeiten handelt es sich um Porträts. Mich fasziniert die weibliche Schönheit, und ich bereite nichts vor. Ich lasse mich einfach treiben und beobachte, wohin es mich führt. Das Wichtigste beim Fotografieren ist für mich das Licht und wie es sich auf dem menschlichen Körper spiegelt. Wenn ich reise, achte ich einfach darauf, was mich umgibt, und wenn mir eine bestimmte Szene interessant erscheint, versuche ich, einen guten Winkel zu finden und ein Foto zu machen.
Gibt es (analoge) Fotograf:innen, die deine Ästhetik und Herangehensweise beeinflusst haben?
Es gibt einige Fotograf:innen, die ich bewundere, wie Erik Gross, Martina Matencio, Marat Safin und Emmanuel Rosario.
Gibt es bestimmte Kameras oder Filme mit denen du bevorzugt arbeitest?
Ich fotografiere immer mit der Pentax K2. Als Film verwende ich meistens Fujicolor C200 und Kodak Gold 200.
Apropos Filme: Wie sieht dein Workflow aus?
Ich mag es nicht, meine analogen Fotos zu bearbeiten. Meiner Meinung nach verdirbt das den ganzen Charme, den die analoge Fotografie ausmacht. Ich entwickle die Filme auch nicht selbst, sondern überlasse sie in der Regel einem guten Fotogeschäft. Ich bearbeite zwar einige meiner Digitalfotos, aber meistens sehr einfach und subtil. Nur einfache Farbkorrekturen, Belichtungskorrekturen, Unschärfen / Schärfen, usw.
Welchen Rat würdest du anderen Fotograf:innen geben, die dieses Interview lesen?
Fotografiere einfach weiter und genießen jede Sekunde davon!
Falls du deine Arbeiten auf Instagram veröffentlichst: Fluch oder Segen?
Ich veröffentliche meine Arbeiten nicht sehr oft auf IG, aber ich würde sagen, es ist eher ein Segen als ein Fluch.
Welche drei Fotobücher kannst du empfehlen / sollte man unbedingt besitzen?
Auf jeden Fall „Film Is Not Dead“ sowie alle Fotobücher von Vivian Maier.